Jahreskonzert 2020

Stadtkapelle Hanauer Musikverein verbindet klassische Klänge mit Swing-Rhythmen

Die Stadtkapelle Hanauer Musikverein, weitere Instrumentalisten der Region sowie die Hanauer Jugend boten am Samstag in der Kehler St.-Johannes-Nepomuk-Kirche ein Konzert mit traditionellen adventlichen Klänge und weihnachtlichen Swing-Rhythmen.

Adventskonzert_2022Quelle : Kehler Zeitung v. 20.12.22    Foto : Erwin Lang

Wer dem vorweihnachtlichen Stress für eine Stunde entfliehen wollte, war auf der musikalischen Reise von Österreich bis Amerika bestens aufgehoben, die am Samstagabend in St. Johannes Nepomuk über die Bühne ging. Zwei Ensembles, bestehend aus Mitgliedern des Hanauer Musikvereins und weiteren Instrumentalisten der Region, sowie die Hanauer Jugend boten ein Kirchenkonzert, bei dem Freunde traditioneller adventlicher Klänge ebenso auf ihre Kosten kamen wie Fans weihnachtlicher Swing-Rhythmen.

Hirten im Mittelpunkt

Sehr stimmig und einfühlsam begann das klassische Quintett aus Flöten, Oboe, Klarinetten, Hörnern und Fagotten den Abend. Aus der „Suite for Advent“, arrangiert von Robert Wall, erklangen „Come thou long-expected Jesus“ von Rowland Prichard und das traditionelle „O come, o come, Emmanuel“. Die Hirten, denen auf dem Feld die Geburt Christi verkündet wird und die daraufhin zum Stall ziehen und dem Messias huldigen, standen bei der „Weihnachtsmusik Opus 91“ von Hans Mielenz im Mittelpunkt.

Mit zwei Hirtenmusik-Stücken im tänzerischen österreichischen Ländler-Stil, einer interessanten kompositorischen Abwandlung von Bachs „Ich steh an deiner Krippen hier“ sowie dem bekannten „Es wird scho’ glei’ dumpa“ spannten die Bläser in diesem Zyklus einen vielseitigen Bogen. Feierlich wurde es zum Abschluss des ersten Konzertteils mit den warmen Wohlklängen von Johann Pachelbels berühmtem Kanon in seinen zahlreichen, sehr unterschiedlichen Variationen.

Apropos warm: Obwohl die Kirchenheizung nicht ganz so funktionierte wie geplant, war die Stimmung gut – in jeder Hinsicht. Und das Saxofonquintett „Sax plus X“ heizte mit seinen Gute-Laune-Stücken dann richtig ein und machte schon fast Lust zum Tanzen: Nach „It‘s beginning to look like Christmas“, durch Michael Bublé heute wieder sehr populär, stand ein Stück auf dem Programm, das Leroy Anderson während einer Hitzewelle 1946 komponierte und zunächst gar nicht als Weihnachtslied vorsah – als „Sleigh Ride“ wurde es dann aber doch zum Winter-Klassiker. Andersons swingende Schlittenpartie brachte gar die Saxofone zum „Wiehern“.

Nach einem Zugtier-Wechsel ging die Fahrt weiter mit Rudolph, dem Rentier, das laut Legende wegen seiner roten Nase gehänselt wird, dann aber Karriere als „Nebelscheinwerfer“ am Schlitten des Weihnachtsmanns macht. „Let it snow, let it snow, let it snow“ und „Winter Wonderland“ ließen musikalisch die Schneeflocken tanzen – klar, dass danach „White Christmas“ von Irving Berlin nicht fehlen durfte, das wohl kommerziell erfolgreichste Weihnachtslied der Welt. Mit dem oscargekrönten „Baby, it‘s cold outside“ hatten „Sax plus X“ auch den passenden Song für jenes Wochenende im Gepäck, und ihr letztes Stück „We wish you a merry Christmas“ sprach für sich selbst.

Das Spenden fiel leicht

Die Moderatoren Esther König-Leblond und Ralf Kretschmann hatten den rund 100 Zuhörern nicht zu viel versprochen. Und diese ließen sich zum Mitsingen animieren, als sich die beiden Ensembles, verstärkt durch die Jungmusiker der Hanauer, mit den Liedern „Still, still, still“, „Tochter Zion“, „Fröhliche Weihnacht überall“ sowie der Zugabe „In dulci jubilo“ verabschiedeten. Nach alledem fiel es dem Publikum nicht schwer, das Spendenkörbchen zu füllen; die Einnahmen kommen der Jugendarbeit des Vereins zugute.